Kinder & Jugend Audiobeiträge
Andreasstraße ON AIR! | Radioprojekt mit der Freien Waldorfschule Gera
Schüler:innen der Klassenstufe 9 bis 11 der Freien Waldorfschule Gera haben sich mit der Geschichte der DDR auseinandergesetzt. In einem gemeinsamen Workshop mit der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße haben sie zunächst die Dauerausstellung „HAFT | DIKTATUR | REVOLUTION“ besucht, um anschließend zu selbstgewählten Themen weiter zu recherchieren. Danach haben die Schüler:innen das neu Gelernte und ihre Eindrücke in einer Radiosendung zusammengefasst.
Die Beiträge handeln von Alltagsthemen wie der Simson oder dem Trabanten, über die Freie Deutsche Jugend bis hin zu Jugendwerkhöfe, Stasi, Flucht und Haft.
1 FDJ.mp3
2 Jugendwerkhof.mp3
3 Stasi.mp3
4 Haft.mp3
5 Flucht.mp3
6 Trabant.mp3
7 Simson.mp3
02.07.
Das Thema „Abarbeiten an der DDR“ zieht sich leitmotivisch durch wesentliche Teile der Projektarbeit bei Radio F.R.E.I. Nach außen als „fundierte Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte“ dargestellt, erweist sich einerseits schon die Auswahl der Themen „FDJ, Stasi, Jugendwerkhof, Haft, Flucht sowie Trabant und Simson“ als Armutszeugnis, weil das Bild der DDR mit dieser Auswahl nur zu einem Bruchteil - aber vor allem negativ - dargestellt wird.
Andererseits beschränkt sich das Projekt auf die plakative und einseitig negative Wiedergabe des Museumswissens und macht sich damit zum Sprachrohr der Einrichtung, anstatt die Fähigkeit zu entwickeln, Informationen zu recherchieren, zu bewerten und für eigene Zwecke zu nutzen.
Andere Quellen werden gar nicht erst in Betracht gezogen. Eine „fundierte Auseinandersetzung“ ist also nicht festzustellen. Gegenfragen werden nicht gestellt, die Antworten bei den Umfragen werden kommentarlos hingenommen, auch wenn sie die Frage widerlegen. Die Umfragen wirken aufgesetzt, werden weder bewertet noch zusammengefasst. Da kommt schnell der Verdacht auf, dass die jungen Menschen für ein Thema instrumentalisiert und zwar nach ähnlichen Methoden, die in der DDR gebräuchlich waren.
Die Spielraum der handlungsorientierten Medienpolitik wie Mediennutzung, Mediengestaltung, Medienkritik und Medienkunde kommen so gut wie nicht zur Geltung! Medienkompetenzbildung soll den Menschen helfen, eine rezeptive Medienkompetenz zu entwickeln, um Nachrichten kritisch zu analysieren. Davon ist in diesem Projekt nichts zu spüren.
Richard Schaefer - 23.07., 23:32