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Lokalnachrichten - 19. März 2009

Konjunktur statt Kultur ::: Erfurts Schattenseite ::: Die Erfurter Kinderuni - Märchen und Mythos mal anders ::: Kultur und Konzept?


Konjunktur statt Kultur

Oberbürgermeister Andreas Bausewein hat am Freitag, dem 6.März 2009, eine allgemeine Haushaltssperre verhängt. Als Folge dieser Sparmaßnahme können nur noch 90 Prozent des Jahresetats für Ausgaben verplant werden. Die Ursache für die Verfügung der Haushaltssperre ist das Konjunkturpaket II, da die Stadt Eigenanteile stellen muss, um die Mittel aus dem Konjunkturpaket zu erhalten. Oberbürgermeister Andreas Bausewein versucht diese Gelder durch Einsparungen im Haushalt der Stadt aufzubringen. Von der Kürzung des Haushaltes um zehn Prozent ist, neben vielen anderen Ressorts, auch der Kulturbereich betroffen. Barbara Eger, die für die CDU als sachkundige Bürgerin im Kulturausschuss sitzt und außerdem die Verwaltung des Theaters Die Schotte leitet, weiß wie schwerwiegend die Folgen der Haushaltssperre für die Kunst- und Kulturschaffenden in Erfurt sind. Im Gespräch mit Radio F.R.E.I. bekannte sie, dass die Schotte durch die verkürzten Mittel sehr hart getroffen wird, so dass geplante Projekte zurückgestellt werden müssen. Auch die Personalkosten werden durch die fehlenden Gelder zum Problem. Doch Barbara Eger hofft, dass die Haushaltssperre noch zurückgenommen wird. Auch der Bund Thüringer Kunsthandwerker bedauert die Kürzungen, da so zum Beispiel auf die Erstattung von Transportkosten für Künstler verzichtet werden muss. Besonders tragisch für die Erfurter Kulturlandschaft ist, dass sie von den Geldern des Konjunkturpaketes II kaum profitieren kann. Denn das Geld des Konjunkturpaketes steht hauptsächlich dem Straßenbau und der Sanierung von Schulen und Kindergärten zur Verfügung.
(Ulrike Fröbel)


Erfurts Schattenseite

Rüdiger Schrehardt, Leiter der Polizeidirektion in Erfurt zieht eine positive Bilanz zur Kriminalstatistik 2008, denn die Fallzahlen nehmen seit Jahren ab. So ging die Zahl der Fälle im Freistaat Thüringen im Vergleich zum Vorjahr minimal zurück. Im letzten Jahr wurden 143.620 Fälle erfasst. In Erfurt und dem Landkreis Sömmerda gab es eine Zunahme der Straftaten um 3 %. Im Vergleich zu anderen Thüringer Städten hat Erfurt die geringste Aufklärungsquote, was Schrehardt vor allem der höheren Belastung die Erfurt auch als Landeshauptstadt hat, zuschreibt. Außerdem berücksichtigt die Zuteilung von Personal nicht die Einsatzsituation im Ballungsraum Erfurt. So mussten im letzten Jahr fast 100 Versammlungen bzw. Demonstrationen mehr abgesichert werden. Trotz dessen bezeichnet Schrehardt, in Hinblick auf die Auflösungsquote von Straftaten, Thüringen im Vergleich zu anderen Bundesländern als sicheres Bundesland.
Einen starken Rückgang hat die Stadt im Bereich Diebstahlsdelikte und Rauschgiftkriminalität zu verzeichnen. Einen Zuwachs an Straftaten gab es in den Bereichen Körperverletzungen sowie Vermögens- und Fälschungsdelikten. Auch die Internetkriminalität nahm im vergangen Jahr wieder zu. Besonders der Anstieg der Sachbeschädigung um 35 % machen der Polizeidirektion Sorgen.
„Insbesondere eine erhebliche Zunahme im Bereich Graffiti, fast 1000 Fälle Zunahme. Muss man aber auch dazu sagen, waren auch sehr viele Graffiti dabei als Sympathiezeichen im Zusammenhang mit dem Besetzten Haus.“
Lediglich 6,2 % der Tatverdächtigen waren nicht deutscher Herkunft. Polizeidirektor Rüdiger Schrehardt bezeichnet diesen Wert als normal. „Man muss aber dazu sagen, dass teilweise nur Straftaten nur von Ausländern im Ausländer- und Asylverfahrensgesetz, nur von Ausländern auch begangen werden können.“
Im Vergleich zu 2007 hebt der Polizeidirektor besonders den Rückgang von Diebstahl hervor, so wurde in den 90er Jahren mehr als doppelt so viel gestohlen wie heute.
Die Art der Kriminalität veränderte sich im Lauf der letzten Jahre entscheidend, weg von den Diebstahlsdelikten hinzu Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Körperverletzung.
Nichts desto trotz gab es 2008 über 2000 Ladendiebstähle und 981 gestohlene Fahrräder.
Teils ist der Anstieg der Fallzahlen auch auf eine erhöhte Anzeigebereitschaft in der Bevölkerung zurück zuführen.
Eine weitere Zunahme gibt es bei der Gewaltbereitschaft von Jugendlichen und Heranwachsenden, wobei die Straftaten meist mir Drogen und Alkoholeinfluss verbunden sind.
Im Bereich der politisch motivierten Kriminalität kann einen Rückgang von 39 % verzeichnet werden. Wobei 12 % der Straftaten von Linken und 81 % von Rechten begangen wurden. „Aber man muss dazu sagen, davon 78 Prozent, also 129 Fälle der Propagandadelikte, wo ein Hakenkreuz gemalt wird, wo der Hitlergruß gezeigt wird und und und.“, erklärt Rüdiger Schrehardt.
Die Häusliche Gewalt ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, einen Großteil dabei macht nach wie vor das männliche Geschlecht aus, wobei die Zahl der Gewalt durch Frauen leicht zugenommen hat. „Es gibt auch schon Frauen die mal ordentlich zulangen, möchte ich mal so sagen.“
Schrehardt blickt optimistisch in die Zukunft und hofft künftig vor allem die in Thüringen schlechteste Aufklärungsquote von Straftaten zu verbessern.
(Karoline Knaup)


Die Erfurter Kinderuni - Märchen und Mythos mal anders

Am Sonntag startet im Rahmen der Erfurter Kinderbuchtage wieder die Kinderuniversität. Mit dem Motto „Rund um das Buch“ werden eine Woche lang Seminare und Vorlesungen im Gebäude der Universität Erfurt stattfinden. Professoren, Dozenten und Studenten wollen gemeinsam Kindern der dritten und vierten Klasse sowohl Leseanreiz als auch einen tieferen Einblick vermitteln.
Prof. Karin Richter stellte am Dienstag in einer Pressekonferenz das Programm der diesjährigen Kinderuniversität vor: Märchenstoffe und Kinderliteraturklassiker - von Alice im Wunderland bis Harry Potter - würden ebenso behandelt werden wie antike Stoffe aus der griechischen Mythologie. „Prometheus-Mythos, Daidalos und Ikaros, die Odyssee, und den Herakles-Mythos, und das für diese Grundschüler. Wir denken, dass es ganz wichtig ist, dass man Kinder sehr zeitig an diese großen Gegenstände auch heranführt, auf eine kindgemäße Art.“, betonte Prof. Karin Richter eines der Anliegen der Kinderuni.
Außerdem freue sich Prof. Richter auf das Kommen der bedeutenden Schriftsteller Paul Maar und Mirjam Pressler. Beide werden anlässlich der feierlichen Eröffnung am Sonntag im Rathaus aus ihren Büchern lesen. Am Montag liest Paul Maar in der Gaststätte „Güldenes Rad“ aus seinen Geschichten vom verwunschenen „Hund Bello“. Am späten Nachmittag können Groß und Klein dann am neuen Leseort, in der Kleinen Synagoge, gemeinsam mit Mirjam Pressler in die Welt von „Golem, stiller Bruder“ eintauchen.
Die Kinderuni in der Thüringischen Landeshauptstadt findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt, die Erfurter Kinderbuchtage bereits zum elften Mal. Gemeinsam mit Partnern aus Stadt und Wirtschaft soll das Medium Buch den Lesern von morgen näher gebracht werden. Prof. Karin Richter ist stolz auf das Engagement der Erfurter Studenten, die sich freiwillig und mit großem Interesse jährlich als Wissensvermittler und Helfer für die Kinderuniversität melden. Dabei steht für die Organisatorinnen und Organisatoren im Vordergrund, nicht nur Kinder mit bereits bestehendem Interesse und elterlicher Förderung zu erreichen. „Deshalb haben wir gesagt, wir wollen diese Kinderuniversität so machen, dass wirklich ganze Klassen kommen. Wir versuchen Schulen auch direkt anzusprechen in Gebieten, wo wir denken, dass da das Lesen nicht ganz so im Zentrum steht.“, erklärte Prof. Richter.
Lehrer, Eltern, Erzieher und Studenten seien zudem zu einer kostenlosen Fortbildungsveranstaltung am Montag, den 23. März eingeladen. Darin solle es hauptsächlich um die Frage gehen, mit welchen Büchern man Kinder am besten in die Welt der Literatur einführt.
(Suzanne Friedrich)


Kultur und Konzept?

Heute, am Donnerstag dem 19.März 2009, findet um 20 Uhr im Kunsthaus Erfurt eine Podiumsdiskussion unter dem Titel KONZEPT* LOS – braucht Kultur ein Konzept? statt. Die Veranstaltung wird im Rahmen der Salonreihe Kunst+Politik von der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen und dem Kunsthaus Erfurt, in Kooperation mit Radio F.R.E.I., organisiert. Diskutiert wird unter anderem über die Einmischung der Politik in die Kultur und die Erarbeitung eines Kulturkonzeptes für die Stadt Erfurt. Auf dem Podium werden Professor Doktor Kai-Uwe Schierz, Direktor der Kunsthalle Erfurt und André Störr, Vorsitzender der Kulturinitiative Thüringen vertreten sein. Außerdem nimmt auch Falk Elstermann, der Geschäftsführer des Leipziger Kulturhauses naTo an der Diskussion teil, die von der Journalistin Hilde Weeg moderiert wird. Alle, die mitdiskutieren wollen, sollten sich heute um 20 Uhr im Kunsthaus Erfurt einfinden.
(Ulrike Fröbel)




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19.03.2009

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