Aktuell
Das Programm von heute | ||
---|---|---|
01:00 |
Roamin' Cats One love, less rules |
|
03:00 |
Jamaica Feelings Reggae, Ska, Dub |
|
08:00 |
Die Welt der dunklen Musik Musiksendung |
|
10:00 |
Zwei glorreiche Halunken Das andere Filmmagazin |
|
12:00 |
F.R.E.I.stunde Programm von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche |
|
13:00 |
F.R.E.I.stunde Programm von Kindern und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche |
|
14:00 |
MetaSpace Feministisches Magazin |
|
15:00 |
Offene Sendefläche nach § 34 ThürLMG |
|
17:00 |
Easy Sunday Easy Listening |
|
19:00 |
Lama Lateinamerikamagazin |
|
21:00 |
RUFF, RUGGED & RAW Musiksendung |
|
22:00 |
Partyzone Elektronische Tanzmusik in der Samstagnacht auf Radio F.R.E.I. |
Lieber Paolo, vor Deinem 50. Geburtstag saßen wir beisammen und haben überlegt, wie wir Dich kenngelernt haben. Und siehe da, jede/r von uns hatte eine eigene Geschichte:
Ich, Maren, hatte zwar schon einiges von einem Paolo gehört, gesehen habe ich Dich das erste Mal, als Du in Haina über die Brücke kamst, die Gitarre in der Hand. Das muss irgendwann 1995 gewesen sein. Irgendwann hast Du beschlossen, in Haina zu bleiben und mir war sofort klar: „Den will ich hier nicht haben"!
Mit allen zwischenmenschlichen und Deserteurs- und Nordwandbaustellen war ein geruhsames Leben sowieso in weiter Ferne und frischen Wind oder gar neue Ideen waren nichts, dem ich etwas abgewinnen wollte. Meine Parole war „Beton mischen", nichts mehr und nicht weniger. Und also hast Du völlig unschuldig gleich damit begonnen, Dich bei mir unbeliebt zu machen. Was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte. Du hast Deine Fühler ausgestreckt, hast mit einer wahnsinnigen Sogkraft die Menschen in Deinen Bann gezogen, Dich unglücklich ver- und entliebt, Billardbande gespielt, Kontakte geknüpft, Netzwerke gesponnen und tausend Ideen gehabt, die alle nichts mit „Beton mischen" zu tun hatten. Zum Beispiel die Idee, die Weltpresse durch investigativen Journalismus - potenziert im thüringischen Gewerkschafts-Blatt „Karussel" - zu bereichern oder aber das Bankwesen der DDR und sein Scheitern in einer Studie zu dokumentieren und analysieren.
Wie auch immer es dazu kam - irgendwann trieb es uns gemeinsam an die Kochmulde. Christian hatte Geburtstag, Angelo L.und Julika B.kamen zum Kennenlerndinner nach Haina und wir zauberten mit Gorgonzola gefüllte Gnocchis, deren Haupteigenschaft von nun an unsere gemeinsame Geschichte prägen sollte: In ihrer Masse hielten sie zusammen wir Pech und Schwefel, durch Bisse lösten und entfernten sie sich voneinander, drohten sich aus den Augen zu verlieren, um dann - wieder vereint - den Weg des Verdauens anzutreten. Die Konsistenz hat sich verändert, die Qualität sich verbessert. So sind wir also Freunde geworden und sind es noch.
Für Karussell und Bankenstudie ließ ich mich also gewinnen. Wahrscheinlich schon allein, um Dir zu gefallen.
Oder vielleicht weil ich ahnte, mit wie viel Spaß und Lachmuskeltraining die Arbeit verbunden sein würde. „Sie gingen gemeinsam austreten" und „Überleben in Ebeleben" bleiben unvergessen. Oder auch weil ich spürte, dass die Form der Arbeit für mich von Bedeutung sein und mein Leben verändern würde. Oder alles zusammen - in jedem Fall hatte es mit Dir zu tun - und das ist wirklich bedeutend für mich.
Natürlich speist sich unser Bild aus vielen Haupt- und Nebenschauplätzen. So zum Beispiel Deine bedingungslose Liebe zu Clara, Willy und Marieann, die wohl mit ihrem Ruf nach ihrer MUUUUti Dein Herz eroberte. Wie schade wäre es für alle gewesen, sich ohne das bedeutungsschwere Wort „superkallifragelistigexpialligetisch" durch Kindheit und Pubertät zu schlagen. Deine Freude, mit der Du C. und mir Geschenke gemacht hast. Deine Loyalität, uns zum „steck in" nach München zu begleiten und unsere Lachsalven beim alternativen Wirtschaftsforum, wenn auch mit traurigem Blick, zu ertragen und uns am Abend wie selbstverständlich den Wunsch der Zech…ei zu erfüllen. Deine Selbstlosigkeit und natürlich Deine Fürsorge, uns am niederländischen Königinnengeburtstag bei geschlossenen Geschäften in Tilburg trotzdem den Genuss einer Zweiliterflasche besten italienischen Rotweins zu ermöglichen. Niemals hast Du Dich „verabscheut", das eine oder andere Kleidungsstück in Besitz zu nehmen, um uns und irgendwann auch Dir selbst eine Freude zu machen und keinesfalls wolltest Du weiterhin gequält sein, als eine dieser Aktionen in Bonn beinahe misslang.
Es diese und andere Geschichten und deren Interpretationen, die uns immer wieder zusammen und auch auseinander bringen, um es dann nicht auszuhalten, bis alles von vorn beginnt…
Nun bist Du gegangen, lieber streitbarer Freund! Du bleibst in meinem Herzen. Bis plötzlich
Maren - 13.07.2024, 21:26