Programm

Raumfahrtjournal - So. 04.06.2023 - 19.00 Uhr

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Ausgabe Juni 2023

Themenübersicht:

James Webb Weltraum-Teleskops (JWST) – über einem Jahr im All

Das Weltraum-Teleskop James Webb wurde ab 1996 als gemeinsames Projekt der Weltraumagenturen NASA (USA), ESA (Europa) und CSA (Kanada) entwickelt und kann als wissenschaftlicher Nachfolger des Hubble-Weltraumteleskops und des Spitzer Weltraumteleskops betrachtet werden. Das JWST startete am 25. Dezember 2021 und erreichte zum 24. Januar 2022 eine Umlaufbahn um den etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Lagrange-Punkt L2 (von Erde und Sonne). Die ersten Bilder des JWST wurden der Öffentlichkeit am 11. und 12. Juli 2022 präsentiert. Um die winzigen Signale von dieser Störstrahlung zu befreien, muss das Teleskop tief gekühlt werden. Hier kühlen sich das Teleskop und die Instrumente durch den Blick in den kalten Kosmos auf -230° C ab. Die extrem hohe Empfindlichkeit, kombiniert mit der hohen Auflösung des sehr großen Teleskops (6m Spiegel), wird auch zu ganz neuen Einsichten bei der Entstehung von Sternen und Planeten in unserem eigenen Milchstraßensystem führen. Diese Untersuchungen sind nur im infraroten Licht möglich, da es, anders als sichtbares Licht, die dichten Gas- und Staubwolken, in denen die Sterne und Planeten entstehen, fast ungeschwächt durchdringen kann. Detlef Höner fragte Prof. Dr. Thomas Henning vom Max-Planck-Institut für Astronomie (Heidelberg/ Uni-Jena) und Projektbeteiligten am JWT.


Neuigkeiten vom MPI für Radioastronomie

- Neue Beobachtungen enthüllen den Ursprung des Jets von M87 aus dem Emissionsring um das Schwarze Loch – so hat ein internationales Team von Wissenschaftlern unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Bonn hat mit neuen Beobachtungen im Millimeter-Wellenlängenbereich zum ersten Mal die Verbindung zwischen der ringförmigen Struktur, die den Materieeinfall in das zentrale Schwarze Loch offenbart, und dem starken relativistischen Jet in der prominenten Radiogalaxie Messier 87 aufgezeigt. Die neue Radiokarte zeigt den Materiestrudel um das zentrale Schwarze Loch und den Ursprung des Jets bei einer Wellenlänge von 3,5 mm. Die neuen Beobachtungen wurden mit dem Global Millimetre VLBI Array durchgeführt, das durch das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array in Chile und das Grönland-Teleskop ergänzt wird. Mit der Beteiligung dieser beiden Observatorien konnten die Abbildungsmöglichkeiten des Global Millimetre VLBI Array erheblich verbessert werden.
- Der erste Strahlungsgürtel außerhalb unseres Sonnensystems wurde in hochaufgelösten Radiobildern von einem Netzwerk von 39 Radioteleskopen zwischen Hawaii und Deutschland identifiziert und weitere Meldungen.
Detlef Höner fragte hierzu Dr. Norbert Junkes vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn/Effelsberg

Aktivitäten um und auf der Internationalen Raumstation (ISS) und der chinesischen Raumstation „Tiangong“

Zur Zeit befindet sich die 69. Stammbesatzung auf der ISS mit Sojus MS-22/23 und der Crew Sergej Walerjewitsch Prokopjew (Rus), Dmitri Alexandrowitsch Petelin (Rus) und Francisco Carlos Rubio (USA) und die SpaceX Crew-6 (Stephen Gerard Bowen/USA, Warren Hoburg/USA, Sultan al-Nejadi/Vereinigten Arabischen Emirate und Andrej Waleriwitsch Fedjajew/ Russland). Am 21.Mai 2023 startete die Mission Ax-2 zur ISS mit der Besatzung Peggy Whitson, John Schoffner (beide USA), Ali Qarin und Rayyanah Barnavi (Saudi-Arabien) für das Unternehmen Axion.
Ein weiteres Thema: Die Mission „Shenzhou-15“ mit den drei chinesischen Raumfahrern und Junlong Fei (2. Flug), Qingming Deng (1.Flug) und Lu Zhang (1.Flug) an Bord der chinesischen Raumstation Tiangong (deutsch: Himmlischer Palast) steht vor dem Abschluss und die neue Crew (Jing Haipeng, Zhu Yangzhu und Gui Haichao)
mit „Shenzhou-16“ ist gestartet. Hierüber mehr mit Herr Fellenberg von den Essener-Raumfahrtinformationen
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Astronautisches Tagebuch Monat April 2023

Über alle Raumfahrtstarts, die im Zeitraum April 2023 ins All gelangten, informiert Arno Fellenberg von den Essener-Raumfahrtinformationen.

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