Themenübersicht:
EnMAP geht in den Routinebetrieb
Seit seinem Start vor sieben Monaten hat der deutsche Umweltsatellit EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program) fleißig Daten gesammelt. Mehr als 11,4 Millionen Quadratkilometer unserer Erdoberfläche hat er aus circa 650 Kilometern Entfernung mit seinen 242 Spektralkanälen aufgenommen - eine Fläche größer als Europa. Doch diese Daten wurden noch nicht für die Wissenschaft erhoben. Sie wurden gebraucht, um das Hyperspectral Imager (HSI) Instrument optimal für den wissenschaftlichen Betrieb einzustellen und die Qualität der Daten zu überprüfen. Ab sofort können Forscherinnen und Forscher weltweit ihre Anfragen beim DLR einreichen. Auf archivierte Daten kann unmittelbar kostenfrei zugegriffen werden. Ein Konsortium unter Leitung der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und des GFZ prüft die Beobachtungsanträge, die aus den Bereichen Einflüsse des Klimawandels, Veränderungen der Landbedeckung und Oberflächenprozesse, Biodiversität und Ökosystem, Zugang zu Wasser und Wasserqualität, natürliche Ressourcen sowie Katastrophenmanagement kommen können. Auch für die "International Charter Space and Major Disasters" zur kurzfristigen Notfallunterstützung im Katastrophenfall wird EnMAP auf Anfrage wichtige Daten liefern und so die Rettungskräfte weltweit unterstützen. Besonders wichtig erachtet die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR die langfristige Überwachung von Umweltveränderungen. Daher wird diesem Themenkomplex ab Start der Routinephase der Mission Priorität bei der Auswahl zukünftiger Beobachtungen eingeräumt.
Detlef Höner informierte sich hierzu bei Frau Dr. Anke Schickling vom DLR, Erdbeobachtung.
Marsmonde-Mission MMX startet 2024
Martian Moons eXploration (MMX) ist eine Mission der japanischen Weltraumorganisation JAXA, mit Beiträgen von NASA, ESA, der französischen Raumfahrtagentur CNES und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Als dritte japanische Sample-Return-Mission soll sie an die erfolgreiche Tradition der Asteroidenmissionen Hayabusa und Hayabusa2 anknüpfen. Der Start von MMX ist für September 2024 mit einer H-3-Rakete vom japanischen Weltraumbahnhof in Tanegashima geplant. Im August 2025 soll die Sonde voraussichtlich den Marsorbit erreichen. Dort werden Phobos und Deimos beobachtet, der MMX-Rover auf Phobos abgesetzt und Oberflächenprobengesammelt. Diese Proben werden 2029 zur Erde zurückgebracht.
Detlef Höner sprach mit Ulrich Köhler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Planetenforschung Berlin über diese geplante Mission und weitere aktuelle Mars-Informationen.
Aktivitäten um und auf der Internationalen Raumstation (ISS) und der chinesischen Raumstation „Tiangong“
Zur Zeit befindet sich die 68. Stammbesatzung auf der ISS mit Sojus MS-22 und der Crew Sergey Valerievich Prokopyev (Rus), Dmitriy Aleksandrovich Petelin (Rus) und Francisco Carlos Rubio (USA) und der SpaceX Crew-5 mit Nicole Victoria Aunapu Mann (USA), Josh Aaron Cassada (USA), Kōichi Wakata (Japan) und Anna Jurjewna Kikina (Rus). Ein weitere Thema: Die Mission „Shenzhou-14“ mit drei chinesischen Raumfahrern Chen Dong (2.Flug), Liu Yang (2.Flug), und Cai Xuzhe ( 1.Flug) an Bord der chinesischen Raumstation Tiangong (deutsch: Himmlischer Palast). Am 31. Oktober 2022 startete das Wissenschaftsmodul: Mengtian (rund 23 t), das am Bug von Tiangong nach der Überflugphase erfolgreich ankoppelte. Es informiert Herr Fellenberg von den Essener-Raumfahrtinformationen.
Astronautisches Tagebuch Monat September 2022
Über alle Raumfahrtstarts, die im Zeitraum September 2022 ins All gelangten, informiert Arno Fellenberg von den Essener-Raumfahrtinformationen. |