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Sondersendung - So. 07.12.2014 - 18.00 Uhr

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Uran: Abggebaut, angereichert, endgelagert?


Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima am 11. März 2011 schien für kurze Zeit ein internationaler Atomausstieg in Sicht. Eine Reihe von Regierungen unterwarfen ihre Atomprogramme einer grundsätzlichen Überprüfung - oder deuteten gar die Bereitschaft zu einer Energiewende an. Über drei Jahre nach Fukushima ist hiervon keine Rede mehr. Nach Angaben der Internationalen Atomenergieorganisation von Februar 2014 befinden sich 72 Atomreaktoren im Bau.

Uran heißt der Grundstoff für die Kernspaltung, aus der Energie gewonnen wird. Uran ist das Element, das den Bau von Atombomben chemisch ermöglicht. Uran, ein Metall, dessen sämtliche Isotope radioaktiv sind. Die Radioaktivität dieses Elementes und die gesundheitlichen Folgen im Uranbergbau sind der Grund für weltweite Proteste.

Seit den 90er Jahren wird in Ronneburg in Thüringen, wo bis Wismut AG bis Anfang der 1990er Jahre Uran abbaute, die Umweltkatastrophe saniert die sie hinterließ. Zehntausende Bergleute sind an Silikose gestorben, tausende an Bronchialkarzinom, ausgelöst durch das radioaktive Radon in den.

Die Mehrzahl der heute größten Uranbergbaugebiete befindet sich im globalen Süden, in Namibia, Indien, Brasilien, Niger oder Kasachstan. Die dortigen Verhältnisse wären Grund genug, dem Uranabbau eine ganze Sendung zu widmen.

Doch primär hat uns das weltweite Urangeschäft interessiert, weil es mit zunehmender staatlicher Gewalt verknüpft ist. Davon zeugen zahlreiche gewaltsam niedergeschlagene Proteste, etwa in Indien.
Die Beiträge:

# Japan: Ein Land beschließt den Wiedereinstieg in die Atomenergie
# Tansania: Kurz vor dem Start? Widerstand gegen den geplanten Uranabbau
# Brasilien: Atomgeschäfte verletzten Menschenrechte
# Interview mit Kumar Sundaram: „Indien wurde für sein Atomprogramm belohnt“

Ihr hört eine Sendung aus der Reihe suednordfunk - magazinsendung des iz3w.
Erstmals gesendet am 7. August 2014 bei Radio Dreyeckland Freiburg

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